Eintauchen in die Bilderflut des 20. Jahrhunderts
Analyse und Bewertung des Bestands „Foto Friebel“ im Stadtarchiv Sursee
Im April und Mai hatten wir das Vergnügen, uns durch einen noch weitgehend unentdeckten Bilderschatz zu wühlen: Unsere Aufgabe war die Analyse und Bewertung des analogen Fotonachlasses der Surseer Fotografenfamilie Friebel. Der umfangreiche Bestand befindet sich heute im Besitz des Stadtarchivs Sursee. Ein kleiner Teil ist erschlossen – der weitaus grössere Teil aber harrt noch seiner Entdeckung. Und Rettung. Handelt es sich bei Fotografien doch um ein hochgradig sensibles Archivgut, das aufwändiger Konservierungsmassnahmen bedarf.
Die erste Sichtung hat spannendes Bildmaterial zu Tage gefördert: Die Fotografen aus dem Hause Friebel waren die Chronisten der Region Sursee und ihrer Bevölkerung. Fand in der Gegend ein Fasnachtsumzug, eine Fahnenweihe oder eine Schulhauseinweihung statt, zog ein Wirbelsturm durch Nottwil oder wurde die Telefonzentrale in Sursee automatisiert – die Friebels waren vor Ort. Sie hatten aber auch weit über den Kanton Luzern hinaus einen Namen als Architektur- und Industriefotografen. Viele ihrer Reportagen sind zudem wertvolle dokumentarische Zeugnisse vergangener Lebenswelten; nicht zuletzt richteten die Friebels den Sucher immer wieder auf Betriebe und Institutionen, die heute von der Bildfläche verschwunden sind. Bleibt zu hoffen, dass zumindest ein Teil dieses Fotonachlasses geborgen werden kann!
SAS_P_010, Glasnegativ, nicht identifiziert und datiert.
© Stadtarchiv Sursee